Der Falkenstein ist in Mitten des Thüringer Waldes mit seiner Höhe von 96 Meter Thüringens größter freistehender Kletterfelsen. An Schwierigkeitsgraden kann man am Falkenstein so ziemlich alles klettern, was man auf seinem Wunschzettel hat bzw. was Kraft und Kondition zulassen. Angefangen bei leichten Routen im dritten und vierten Schwierigkeitsgrad (Wandel, 3 Haken-Tour, Schräger Riss) bis hin zu hammerharten Touren, die einem allein vom Zuschauen das Laktat in die Muskeln schießen lassen. Über 100 Routen hat der Falkenstein zu bieten, die, aufgrund seines freistehenden Charakters, über alle Wände des Fels verteilt sind. Ein besonderer Nervenkitzel ist die Überquerung der Schlucht, die Hauptgipfel und Vorgipfel von einander trennt. Um vom Vorgipfel zum Gipfelkreuz zu gelangen, muss man an dieser Stelle einen „Überfaller“ wagen. Hier sind beim ersten Mal eher die mentalen als die klettertechnischen Fähigkeiten entscheidend, denn gut gesichert und mit einigen motivierenden Worten des Kletterpartners ist diese Stelle gut zu meistern. Nach getaner Arbeit kann man sich am Gipfelkreuz ins Gipfelbuch eintragen und den Blick in aller Ruhe über die Weiten des Thüringer Waldes schweifen lassen. Auch abseits des Kletterns kann man die Umgebung des Falkensteins genießen. So kann man auf der großen Wiese am Fuße des Falkensteins ganz entspannt die Seele baumeln lassen oder bei einem Getränk und einer Bockwurst an der Bergwachthütte etwas Kraft tanken und die nächsten Routen planen. Auch als Zwischenstopp für eine ausgedehnte oder einfach nur als Ziel für eine kurze Radtour wird der Falkenstein gerne genutzt.
Routen
An Kletter-Routen mangelt es am Falkenstein definitiv nicht, leider reicht der Platz auf dieser Seite nicht aus, alle hier vorzustellen. Deshalb werden hier nach und nach ein paar Klassiker vorgestellt. Für alle anderen ist an dieser Stelle der Kletterführer SteinReich zu empfehlen.
– Wandl: Das Wandl ist wahrscheinlich die am meisten gekletterte Route am Falkenstein, das liegt sicherlich auch daran, dass sie mit der Schwierigkeit 3 eine der einfachsten am Fels ist. Dafür ist die Route vom Ausblick gleich ein Volltreffer. Schon vom Einstieg kann man weit nach unten direkt zur Bergwachthütte
und Lipswiese schauen. Apropos Einstieg, den findet man auf der Nord- bzw. Nordost-Seite des Falkensteins. Dazu muss man von der Bergwachthütte noch ca. eine viertel Stunde zusteigen. Einfach unten vom Hauptzustieg am Fels den Abzweig nach links und weiter den Pfad um den Falkenstein folgen bis zum Eingang der Falkenstein-Schlucht. Dort befindet sich der Einstieg und kurz danach gleich die „Schlüsselstelle“, die aber auch kein wirkliches Problem darstellt. Um vom Routenausstieg zum Gipfelkreuz zu gelangen, gilt es noch die Schlucht zu überqueren. An der Stelle kann eigentlich nicht viel passieren, dennoch gehört schon etwas Mut dazu, sich auf die andere Seite fallen zu lassen. Hat man das kleine Abenteur auch überstanden, ist der Weg zum Kreuz kein Problem mehr. Von hier aus geht es über die kurze Abseile wieder vom Fels herunter.
– Falkensteiner Riss: Auch ein Klassiker am Falkenstein, der dementsprechend auch des öfteren begangen wird. Der Einstieg befindet sich auf der Südwest-Seite ca. auf der Hälfte des Zustiegs auf die Südseite des Felsens (Weg zur kurzen Abseile). Er erstreckt sich über 2 Seillängen und ist mit der Schwierigkeit 5 gekennzeichnet. Eine 5er Schwierigkeit ist für Hobbykletterer kein wirkliches Problem, unerfahrene Kletterer sollten vielleicht vorab noch an anderen Routen ihr Können proben. Oben raus in der 2. Seillänge gut auf den Weg achten und nicht verklettern!
– Schräger Riss: Auch eine Route für den Einstieg am Falkenstein. Los geht es auf der Südseite des Felsens, die ihr über den Hauptzustieg, und dann immer rechts halten, erreicht. Dort befindet sich auch die kurze Abseile direkt vom Gipfelkreuz herab. Wir empfehlen für den Standplatz noch etwas höher zu steigen, da man von dort besser seinen Partner hört und sieht. D.h. von dem großen Baum aus etwas hochklettern und den Standplatz am Einstieg des „Zella-Mehliser-Weg“ finden (großer Ring). Diese kleine Kletterpassage zum Standplatz ist tatsächlich relativ unkritisch, bitte dennoch Seil benutzen, den Vorsteigenden spotten und konzentriert bei der Sache sein! Von da aus kann man wunderbar in den Riss schauen und seinem Partner bei Bedarf Tipps geben. Die Route selber (Schwierigkeit 4-) bietet keine größeren Schwierigkeiten und endet nur unweit vom Kreuz.